HELLO 2018

Nachdem der Zeiger 12 Uhr schlug, realisierte auch ich: das alte Jahr war zu Ende und ehe ich's mich versah sollte das Neue schon wieder seinen Lauf nehmen.

 

Mit der Youth Convention in Ocean City in Maryland ging 2018 aber schon einmal gut los. Dort hatten wir mit Christian Endeavor einen Infostand inmitten von sämtlichen weiteren christlichen Organisationen und stellten den Jugendlichen unsere Sommerfreizeit vor. Unser Hotel hatte eine Traumlage am Atlantischen Ozean mit direkter Sicht auf den Strand. Pech nur, dass es das Wochenende so kalt war (wir hatten negative Fahrenheit), dass ich noch nicht mal Muscheln am Strand sammeln konnte, weil alle festgefroren waren. Kein Wunder, denn es war die fünft-kälteste Wetterperiode seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in den USA. Doch die Kälte konnte meine gute Laune nicht trüben und als wir dann auch noch spontan zum Konzert von Tenth Avenue North gingen, wusste ich, dass die Messlatte für die kommenden Wochenenden sehr hoch angesetzt war.

     

Wieder zu Hause in Pennsylvania hatte ich dann leider eine Erkältung, die sich leider über Wochen hinzog. Nichtsdestotrotz aller Angeschlagenheit beschloss ich, eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio abzuschließen - Ja auch ich komme an Neujahrs-Vorsätzen nicht spurlos vorbei. Und ich muss wirklich sagen, dass ich stolz auf mich bin es mit dem Sport bisher ganz gut durchgehalten zu haben. Meine Familie lebt zwar schon sehr gesund, aber irgendwie kommen mir die Lebensmittel in Amerika ungesünder vor und so fühle ich mich hier wenigstens einigermaßen gesund. 😅

 

 

Da die Feiertage rum waren, hieß es auch wieder Abschied nehmen von meinen älteren Gastgeschwistern. Meine Gastbruder flog zurück zu seinem College und meine Gastschwester fuhr auf eine Studienreise nach London mit ihren Kommilitonen. Dave, mein Gastvater, war in der Zwischenzeit nach Nigeria und Ägypten gereist, um sich dort mit anderen Leuten von Christian Endeavor zu treffen und ich versuchte mein Bestes, auf mich allein gestellt meiner Arbeit nachzugehen.

Darauf das Wochenende fuhr ich wieder nach Maryland an die Küste zu einem Winter Retreat Camp. Dieses war von der Kirche organisiert, zu der meine Familie geht. Ich war als Mitarbeiter eingeteilt und half mit beim Deko- und Outdoorteam. Circa 400 Kinder und Jugendliche waren vertreten - da kann man sich ja bestimmt vorstellen, was für ein Lautstärkepegel herrschte. Auf jeden Fall war es eine schöne Erfahrung, all die begeisterten Jugendgruppen und Leiter in Action zu erleben und mit ihnen zusammen Musik zu machen.

Ich habe mich schon längere Zeit vorher auf den 21. Januar gefreut, aber als der Tag dann gekommen war, war die Freude umso größer meine beste Freundin in die Arme schließen zu können.  Während ihres Besuchs haben wir fast das ganze Touri-Programm durchgenommen. In der ersten Woche erkundeten wir die nahegelegene Umgebung: Lancaster County mit den vielen traditionellen Lädchen und der Amish-Kultur. Außerdem gingen wir ins Fitnessstudio zusammen mit meiner Gastoma (ja, meine Familie ist SEHR sportbegeistert) und in den Kinofilm "The Greatest Showman". Der Film ist sehr empfehlenswert by the way. Und gemeinsames Bowling mit Freunden durfte auch diesen Monat wieder nicht fehlen 😄

In der darauffolgenden Woche war auch wieder einiges los:

 

Da wir uns viel vorgenommen hatten, fuhren wir am Montagmorgen schon um 5 Uhr zum Bahnhof, um vormittags in Washington anzukommen. Zu aller erst besuchten wir das US Kapitol, in dem der US Kongress tagt. Danach liefen wir zu dem unübersehbaren Washington Monument, das aussieht als hätte man einen riesigen Stift in die Erde gerammt. Von Nahem betrachtet sieht es einfach nur grau und langweilig aus. Später gingen wir dann zum Weißen Haus, auf das wir uns eigentlich am meisten gefreut hatten. Wenn man dann davor steht, ist es aber echt kleiner als erwartet und die Vorderseite kann man kaum sehen, weil alles abgesperrt ist. Also wurde das schnell uninteressant und wir widmeten uns lieber den süßen Eichhörnchen, die dort überall rumsprangen. Eines ist sogar fast auf meinen Schoß gehüpft. Also wenn ich ehrlich sein soll, war das ja mein Highlight des Tages. Dann liefen wir zum Denkmal des 2. Weltkriegs und zum Martin Luther King Junior Denkmal. Beides sehr schön angelegt und allein der Geschichte wegen schon einen Besuch wert. Als es schon leicht dunkel wurde gingen wir noch ins Luft- und Raumfahrt-Museum. Das ist echt cool, weil man da durch eine Weltraumrakete durchlaufen kann und riesige Flugzeuge von der Decke herabhängen. Nachdem wir aber den ganzen Tag von einem Denkmal zum anderen gelaufen waren, saßen wir irgendwann einfach nur noch und warteten bis es Zeit war zum Bahnhof zu laufen.

 

Unser Zug hatte fast 2 Stunden Verspätung, doch nachts um halb 2 hieß es dann endlich: "Sie haben den New York City Hauptbahnhof erreicht." Da meine Freundin und ich beide aus ziemlich kleinen Dörflein kommen und wir nachts nicht noch durch die halbe Stadt reisen wollten, nahmen wir uns einen Uber (ähnlich wie ein Taxi) und kamen um 2 Uhr bei unserer Airbnb-Unterkunft an. Airbnb kann ich echt weiterempfehlen, denn wenn man für ein paar Tage in Manhattan im Hotel übernachten will, kann man schonmal arm werden.

 

Den nächsten Tag besuchten wir als erstes das Metropolitan Museum of Art - das größte Kunstmuseum in den USA. Ich muss aber zugeben, dass man für manche Kunstwerke die da hängen nicht besonders viel Talent braucht... also einen roten Strich auf eine schwarze Leinwand zu malen bekomme ich auch noch hin. Mein absolutes i-Tüpfchelchen an dem Tag war ja, dass wir in dem  Museum eine SEHR leicht bekleidete Frau vor einer Leinwand stehen gesehen haben und dachten sie gehört zur Ausstellung, aber dann kam ein Museumswärter und hat sie aus dem Museum geschmissen 😄 Es gibt schon interessante Menschen!

Wir wollten auch eigentlich durch den Central Park laufen, aber es war so kalt, dass wir kurz hinein gingen und unseren Plan dann doch cancelten. Schließlich beschlossen wir zum Rockefeller Center zu fahren und dort auf das Hochhaus "Top of the Rock" hochzufahren. Die Aussicht vom 68ten Stock war grandios und ab diesem Moment hatte ich wirklich das Gefühl, in NYC angekommen zu sein. Als es schon dunkel war fuhren wir zum Times Square. Die vielen Leuchtreklamen waren so hell, dass wenn man nicht hoch in den Himmel schaute einem gar nicht auffiel, dass es eigentlich stockfinster war. Der Times Square stellt viele andere Straßen in den Schatten, die ich bisher gesehen habe, denn das Feeling dort ist einzigartig. Allerdings sollte man den Wind dort wirklich nicht unterschätzen! Uns war so kühl, dass wir vom Empire State Building nur ein Foto machten und dann ins Künstler-& Barviertel "Greenwich Village" fuhren, um uns an heißer Schokolade wieder aufzuwärmen.  Auf dem Weg dorthin begegneten uns coole Straßenkünstler, die echt gute Musik machten. Als wir endlich eine gemütliche Bar gefunden hatten, wurde uns wieder warm und wir blieben bis sie zumachte. Die Bar-Musiker luden uns noch auf einen Drink ein, aber der Fail war, dass wir nirgendswo reingelassen wurden, weil wir noch unter 21 waren. Trotzdem hatten wir einen sehr netten Abend.

 

Auf Tag 2 unseres New York Trips freute ich mich ganz besonders, denn gleich nach dem Aufstehen schipperten wir mit der Staten Island Ferry an der Freiheitsstatue und der Brooklyn Bridge entlang. Dank des Sonnenscheins war es ein wunderschöner Anblick. Da wir sowieso schon im unteren Teil Manhattans waren, fuhren wir im Anschluss gleich zum Financial District, in welchem sich die weltberühmte Wall Street mit dem bronzenen Bullen befindet. 

Danach wollten wir das World Trade Center erkundigen, doch das stellte sich verwirrender heraus als wir dachten. Wir waren uns nämlich nicht im Klaren darüber, dass es mehrere Gebäude gibt, die dazu gehören und wir aber zu dem berühmten hohen Gebäude wollten und die ganze Zeit nur die dazugehörigen Einkaufshäuser fanden. Schließlich kamen wir auf die Idee, dass Ground Zero ja direkt daneben sein musste und kamen doch noch bei dem Wolkenkratzer an. Dass an den zwei leeren Stellen früher mal die Twin Tower gestanden haben sollen, ist nur schwer zu begreifen und wenn man die vielen Namen der Verstorbenen auf den Denkmälern liest, macht einen das einfach nur unfassbar traurig. 

Abschließend besuchten wir noch die Stadtviertel China Town und Little Italy, allerdings blieben wir 

nicht allzu lange, da wir sehr erschöpft waren. Das Ende unseres Ausflugs stand bevor und wir waren abends sehr erleichtert, uns einfach nur noch in den Zug nach Hause zu setzen.


Manchmal merke ich eben doch, dass ich ein kleines Dorfkind bin, das große Städte auf Dauer anstrengend findet. Auf unserer Reise begegneten uns viele Obdachlose und unter-Drogen-stehende Menschen, die mir echt leid taten. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass wenn man den Menschen dort mit Freundlichkeit begegnet, diese das unheimlich wertschätzen. Es hat mich überrascht, wie viele uns aufgrund unserer Ausstrahlung fragten, ob wir auf ihr Gepäck aufpassen können oder ein Foto von ihnen machen können (und viele kopierten unsere kreativen Fotoideen), aber es ist einfach ein schönes Gefühl anderen Menschen den Tag ein bisschen zu versüßen, indem man sich kurz mit ihnen unterhält oder einfach nur ein Lächeln schenkt.

Also meine Freunde denkt daran: auch kleine Gesten können viel ausmachen!

Ein Drittel meines Freiwilligendienstes hier ist schon rum und ich spüre schon ein bisschen Wehmut aufkommen. Die Zeit vergeht so schnell! 


Seid gespannt wie's weiter geht. Es sind schon viele coole Dinge in Planung! 

Das bin ich

Hey there!

 

Zum Einstieg ein  paar Facts  über mich:

Ich bin Eva, 18 Jahre alt und habe im Sommer 2017 mein Abitur gemacht. Ich bin sicherlich nicht die einzige, die nach der Schule nicht wusste wie es weitergehen sollte. Direkt mit einem Studium aufzufangen hatte ich schnell ausgeschlossen, da ich zwar ungefähr weiß welche berufliche Richtung ich gerne einschlagen würde, aber ich zugegebenermaßen überfordert war mich jetzt schon auf ein Studium festzulegen. Es war abzusehen wann ich meinen Abschluss haben würde, aber die Zeit meiner Schullaufbahn verging wie im Flug gegen Ende hin und ich hatte immer noch keinen Plan, was ich mit meiner Zukunft anfangen würde. Und auch wenn das jetzt “mainstream“ klingt, dachte ich, wäre es die beste Option, erstmal eine Auszeit zu nehmen und ins Ausland zu gehen, um möglichst viele Erfahrungen über mich und andere Kulturen zu sammeln. Anfangs waren meine Überlegungen noch sehr vage und ich erkundigte mich erst mal nach potenziellen Reisearten. Work and travel schloss ich aus, da ich hörte, dass es als Mädchen schwieriger ist, Jobs zu bekommen und Au pair wollte ich nicht machen, da ich schon sehr viel auf Kleinkinder aufgepasst habe und ich mal etwas Neues ausprobieren wollte. 

Fragt mich nicht warum, aber ich es war mir sehr wichtig, etwas Sinnhaftes in dem "gap-year" zu machen. Also entschied ich mich bei Hilfsorganisationen zu bewerben. Im Nachhinein bin ich froh darüber, dass es mit einem Freiwilligendienst auf den Philippinen nicht klappte, da die Sicherheitslage dort momentan sehr kritisch ist und der Freiwilligendienst in Gambia wäre sehr wahrscheinlich auch nicht das Richtige für mich gewesen. Wie dem auch sei, im Juni diesen Sommers wusste ich immer noch nicht so recht, wo meine Reise hinführen sollte. 

Durch Zufall lernte ich auf einer Freizeit den Generalsekretär der christlichen Organisation “Christian Endeavor“ kennen. Aus ein paar Gesprächen ergab sich für mich die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst über die Organisation in Amerika zu absolvieren. Also packte ich meine Koffer und flog am 25. Oktober in die USA. Bis August nächsten Jahres werde ich bei Familie Coryell wohnen, den amerikanischen Lifestyle kennenlernen und in die Geschehnisse rund um den EC Amerika sowie den Weltverband eingebunden sein.

  

In den vergangenen Wochen habe ich schon viele neue Dinge kennengelernt und ausprobiert - das Sightseeing-Programm im Osten Pennsylvanias ist sehr vielseitig. In die Aufgabenfelder muss man sich erst einarbeiten, aber mit der Zeit klappt auch das immer besser und an die Sprache gewöhnt man sich schnell. 

Zu meinen Aktivitäten bei Christian Endeavor gehören Besuche in  Jugendgruppen und Gemeinden, um über den EC Deutschland zu berichten. Andere Aufgaben beinhalten EC-Materialien zu übersetzen, Dokumente zu entwerfen, sowie Bereiche der Büroarbeit rund um das internationale EC-Netzwerk. Außerdem werde ich an den Vorbereitungen für die EC-Welt-Tagung beteiligt sein und bei den US-Missions-Wochen im Sommer mitarbeiten. Weitere kreative Projekte  werden sich im Laufe der Zeit entwickeln und ich  kann es kaum erwarten meine Stärken und Möglichkeiten einzubringen und viele bereichernde Erfahrungen zu sammeln. Ich kann mich sehr dankbar schätzen, hier sein zu dürfen <3

 

 

Greetings from overseas

Eva